Zimmer unter freiem Himmel
Kleine Gärten im städtischen Umfeld
Viele Gartenbesitzer haben gerade im urbanen Umfeld nur wenige Quadratmeter Grundstücksfläche zur Verfügung. Gerade dann gilt es, sich bei der Gartengestaltung einiger optischer Tricks zu bedienen.
Bevor Sie mit der Gestaltung des kleinen Gartens beginnen, sollten Sie sich Fragen über die spätere Nutzung sowie über ästhetische Aspekte stellen. Soll der Garten ein Gemüsebeet oder Kräuterbeet haben? Wird eine kindgerechte Spielfläche benötigt? Können bereits bestehende Bäume, Sträucher oder Böschungen integriert werden? Welche Pflanzen gefallen und passen zueinander? Die folgenden Tipps und Tricks rund um die Gestaltung sorgen dafür, dass der kleine Garten am Ende größer wirkt, als er eigentlich ist.
Prinzipiell gilt, dass ein kleiner Garten durch eine klare Gliederung und Struktur wesentlich größer erscheint. Zu einer klaren Aufteilung gehören z.B. Sichtachsen und Diagonalen, die die Fläche optisch vergrößern und Ruhe in das Gesamtbild bringen. So kann eine symmetrische Gestaltung mit wegsäumenden Einfassungshecken und Rabatten von der tatsächlichen Gartengröße ablenken. Eine Blickachse – zum Beispiel von der Terrasse aus über einen schmalen Gartenweg zu einem Sitzplatz vor oder hinter einer Hecke – schafft besonders in breiteren Gärten ein Gefühl von Tiefe und Weitläufigkeit.
Attraktive Vergrößerungs-Effekte erzielt man auch, wenn im Garten unterschiedliche Niveaus bzw. Ebenen geschaffen werden. Durch einen Senkgarten, eine erhöhte Holzterrasse oder Hochbeete er-hält der Garten mehr Tiefe. Mithilfe von Trockenmauern oder Natursteinmauern entstehen Hangböschungen, die unterschiedlich bepflanzt werden können. So lassen sich effektvoll unterschiedliche Stile im kleinen Garten verwirklichen, die dennoch voneinander getrennt sind.
Auch sehr wirksam ist es, bei der Gestaltung eines kleinen Gartens auf wenige aufeinander abgestimmte Materialien Wert zu legen. Zu viele und zu kleinteilige Bodenbeläge z.B. zerstückeln das Grundstück optisch; der Garten wirkt eng. Wenn Sie Gartenwege anlegen, sollten Sie sich dabei auf schmale Pfade beschränken, die mit einer Materialart auskommen. Auch wenige großformatige Platten, Steine und Treppenstufen können ein großzügiges und weitläufiges Gefühl vermitteln. Spannung im kleinen Garten erzeugen immer auch einige hohe Elemente, die von der Länge und Breite des Grundstücks ablenken.
Mehr Tiefe im kleinen Garten wird vor allem durch eine wohl-überlegte Farbgebung der Pflanzen suggeriert. So können z.B. Immergrüne Sträucher am Rande des Grundstücks die Grenze zum Nachbargrundstück verschwimmen lassen, während hellere Töne dunkle Ecken optisch öffnen. Dunklere, großblättrige Pflanzen im Vordergrund und niedrige hellere, kleinblättrige Pflanzen im Hintergrund schaffen Tiefenwirkung und lassen eine Wegstrecke länger erscheinen. Generell ist es ratsam, sich auf ein kleines Farbspektrum der Blüten zu beschränken. Das strahlt Ruhe aus und der Garten wirkt nicht überladen.
Obwohl Gartenteiche und Wasserspiele eher in großen Gärten zur Geltung kommen, können auch kleinere Gärten mit Wasserflächen aufgewertet werden. Die Tatsache, dass sich in der Wasseroberfläche Himmel und Umgebung spiegeln, wird so zu einem raumgreifenden Aspekt, der eine kleine Grünfläche optisch vergrößert.
Je kleiner der Garten ist, desto eher treten einzelne Elemente wie Skulpturen, mit Kletterpflanzen bewachsene Spaliere, Lichtkugeln und andere Dekoideen in den Mittelpunkt. Ein kleines Wasserspiel, eine sorgsam aus-gewählte Skulptur oder aber ein Busch mit besonders auffallender Blüte am Ende eines Weges oder am Grund-stücksende werden zu Fixpunkten für das Auge. Dadurch ergibt sich zusätzliche Raumtiefe.
Ihr Querbeet-Team